Dass die Bilanz mit 29 Frauen im Bürgermeisteramt von 442 Bürgermeisterinnen in Oberösterreich alles andere als rosig ist, wissen wir nicht erst seit heute.

„Auch innerhalb unserer Partei gibt es dringenden Handlungsbedarf, Frauen zu motivieren, sich in die Gemeindepolitik einzubringen betrachte ich selbstkritisch. „Immerhin sind mehr als die Hälfte der Bevölkerung Frauen. Ihre Interessen werden aber erst dann tatsächlich berücksichtigt werden, wenn sie mit am Verhandlungstisch sitzen“.

Gründe, die es schwierig machen, Frauen für Politik zu begeistern und zur Mitarbeit zu motivieren gibt es viele: „Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die ohnehin schon schwierig ist, ist für Frauen in politischen Führungsfunktionen  noch einmal schwieriger. In einer führenden Position wie  Bürgermeisterin sollte man quasi rund um die Uhr erreichbar sein.  Es gibt nach wie vor die Erwartung der Gemeindebürger an das Amt, bei jeder Vereinsveranstaltung dabei zu sein. Auch die rechtlichen Voraussetzungen für eine soziale Absicherung – zum Beispiel  im Falle einer Schwangerschaft, ist nicht gegeben“. Nebenbei geht es aber auch um das Aufbrechen von verkrusteten Machtstrukturen, die nun mal männlich sind. „Man hat oft das Gefühl, die politische Arbeit von Frauen und Männern wird mit zweierlei Maß bewertet“.

Es bedarf  einer konkreten Förderung von Frauen für politische Ämter. Ganz wichtig sind Frauen – Netzwerke, die einen gegenseitigen Austausch ermöglichen und Unterstützung bieten. Um in einem Ort wie Pinsdorf etwas zu erreichen, brauchen wir Menschen, die mit uns arbeiten, sich wohlfühlen in sportlichen Vereinen oder mit Familie, Freunden die Kultur miterleben. Das Leben im Ort mitgestalten. Positives Denken und Handeln kann manchmal Berge versetzen.